Dienstag, 14. Februar 2012

anna versucht musik zu machen

Musik ist für mich die beste Art, einfach mal so für lau, eine Auszeit zu nehmen. Ich brauche keinen Strand, keine einsame Insel, kein teures Hotel. Einfach meine Lieblingsmusik eingeschaltet und ich bin super entspannt. Meine Vorstellung des perfekten, ich nenne es mal Nirvana ist ein leerer Raum voller Töne. Manchmal wünsche ich mir innigst, die Musik, die ich gerade in meinem Inneren höre, in die ganze Welt zu schicken und jeden Menschen damit zu beruhigen. Dass damit der Wunsch aufkommt, selbst Musik zu machen, versteht sich von selbst.

Ich wollte aber niemals Rockstar werden. Oder eines dieser Wunderkinder, die auf Wettbewerben, für die sie wochenlang Tag und Nacht üben, glänzen. Ich bin - und wollte schon immer sein - voller Stolz eine musikalische Amateurin. Ich singe amateurhaft im ortsansässigen Chor. Spiele amateurhaft in zwei Amateurorchestern Klarinette. Klarinetten sind die, die bei "schnellen" Noten wie Sechzehnteln oder 32teln (oder manchmal auch schon Achteln) grinsen, die Schulter zucken und sagen "Da nudeln wir uns dann durch!". Wir stehen oft im Schatten der Trompeten (in meinem Blasorchester) oder in dem der Violinen (in meinem Symphonieorchester). Gleichzeitig genießen wir aber das beruhigende Gefühl, dass wir nicht ganz vorne im Rampenlicht stehen. Alles hat eben seine guten und schlechten Seiten. Klarinette spiele ich schon sehr lange. Seit ich acht Jahre alt bin, nehme ich dieses schwarzsilberne Wunderwerk aus Holz und Metall mindestens einmal pro Woche in die Hand.

Vor einiger Zeit war ich allerdings untreu, da hab ich meine teuerste Klarinette aus der Hand gelegt, um auf das Drängen meines Dirigenten Saxophon zu lernen. Ein Graus! Ich liebe auch Saxophonklänge - allerdings nur, wenn der Spieler ein geübter ist. Keine zwei Minuten konnte ich proben, jeder Ton war mit einem unangenehmen Schauer verbunden. Also zurück zur Klarinette.

Klarinetten sind toll... Das ist jetzt wohl allen klar, nur leider kann man damit nicht so wunderschön zweistimmig wie mit einem Tasten- oder Saiteninstrument spielen. Das Klavierspielen habe ich dann mit 11 Jahren mal versucht - es ist allerdings daran gescheitert, dass ein passendes Instrument zum Üben zuhause gefehlt hat (Klaviere sind sehr groß). Vor ein paar Jahren habe ich mich dann in die Klänge der Gitarre verliebt. Sowohl die E- als auch die Akustikversion haben es mir angetan. Mando Diao tragen daran eine nicht geringe Schuld. Wenn man allerdings ein Teenager um die 15 ist und dann auch noch von lauter starken Jungs (Vorsicht, Ironie) umgeben ist, die alle von ihren E-Gitarren schwärmen. Dann fühlt man sich irgendwie ein bisschen blöd und redet sich ein, so ein rockiges Instrument, das passt doch gar nicht zu so einem braven Menschen. Ich jedenfalls tat das. Deshalb habe ich mich für die Akustikversion entschieden und zusammen mit meiner lieben Mamá einen Kurs  gemacht (die hatte nämlich auch schon seit Jahren ein ungenutztes Instrument im Keller stehen).

Seitdem übe ich jedenfalls ganz fleißig meine Arpeggio-Etüden! An richtige Stücke hab ich mich bisher noch nicht getraut.... und Improvisation? Bloß weg damit. Das kann ich nicht... oder doch?

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